Über mich
Mein Name ist Matthias Heger. Auf dieser Seite erfährst Du etwas über
- meine Börsenerfahrung,
- meine Ansichten über Börse (Trugbilder vs. Realität)
- und über meine Beweggründe und Ziele bezüglich dieser Website.
Meine Börsenerfahrung
Mit Börse beschäftige ich mich intensiv seit 2008. Angefangen habe ich mit Aktienhandel. Für einen Anfänger vielleicht unüblich, lag meine Haltedauer damals nur im Bereich von Stunden bis wenigen Tagen.
Von dort aus bin ich dann sehr schnell auf das Daytrading mit CFDs aufmerksam geworden. Später habe ich mich auch mit Futures beschäftigt und habe die ETFs als sinnvolle Anlageprodukte kennengelernt. Seit Ende 2016 habe ich auch noch strategisches Investieren mit wikifolios im Programm. In allen Bereichen bevorzuge ich möglichst streng regelbasierte Ansätze.
Mein beruflicher Hintergrund als freiberuflicher Informatiker ist nicht ganz irrelevant in diesem Zusammenhang. Denn sowohl in der Informatik als auch bei der Börse ist logisches analytisches Denken sinnvoll. Darüber hinaus habe ich mich in meiner Doktorarbeit zum Thema KI mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Entscheidungstheorie beschäftigt, was natürlich Bezüge zur Börse hat.
Beweggründe und Börsenansichten
Bereits in der Anfangsphase meiner Börsenzeit war mir klar, dass mein Ziel sein muss, irgendwann einmal allein von Kapitalerträgen zu leben. Mit den Jahren stieg dann die Erfahrung an. Jedoch reifte gleichermaßen die Erkenntnis, dass die realistischen Möglichkeiten an der Börse ihre Grenzen haben. Grenzen, die deutlich enger sind, als es die Trugbilder uns zeigen, die von großen Teilen der Börsenbranche immer wieder verbreitet werden.
In Diskussionsforen stellte ich fest, dass viele Marktteilnehmer diese Trugbilder irreversibel verinnerlicht haben. Viele wollen krampfhaft daran festhalten. Man kann sich natürlich viel wünschen und die Börsenbranche lockt auch mit entsprechenden Werbebotschaften. Dabei werden immer wieder drei Dinge in verschiedener Ausprägung thematisiert:
- das schnelle große Geld durch Ausbildung, Spezialtechniken, bestimmte Wertpapiere oder Expertentipps,
- die Vorstellung, es gäbe erlernbare Regeln für den sicheren Erfolg,
- die Ansicht, das simple passive Investieren in den Weltaktienmarkt wäre ein universell zu empfehlender heiliger Gral der Wissenschaft.
Tatsächlich will man damit aber eher nur Träume und Wünsche ansprechen oder wecken, um begehrtes Kundeninteresse zu bekommen:
- Träume vom Reichtum,
- der Wunsch nach Plan- und Kontrollierbarkeit des eigenen Lebens,
- die Sehnsucht nach einfachen Problemlösungen und die Befreiung von Unsicherheit und Zweifel.
Das Geschäftsmodell mit diesen Träumen funktioniert auch dann, wenn die Träume kaum erfüllt werden. Denn in einem sich ständig ändernden komplexen Umfeld wie der Börse, kann man erst einmal vieles behaupten, was nicht sofort widerlegt werden kann.
Jeder kann sich da Experte oder Profi nennen oder genannt werden. Mit simplen Behauptungen oder Pseudobeweisen entsteht dann leider sehr leicht eine Situation der Täuschung, aber auch der Selbsttäuschung. Es entsteht eine Distanz zur Realität, die sich umso mehr verstärkt, je häufiger die falschen Vorstellungen verbreitet werden. Börse übernimmt meiner Ansicht nach daher heute zum Teil leider auch die Rolle, die Astrologie und Wahrsagerei früher eingenommen hat.
Börse ist kein Goldesel, sondern nur ein Tauschplatz. Konsequenz: Niemand bekommt dort etwas, was nicht bereits ein anderer besessen hat. Das gilt strenggenommen sogar dann, wenn man Dividende und Zinsen berücksichtigt. Für die Menschheit ist Börse daher nur eine Umverteilung des Vermögens aber keine Quelle des Vermögens. Die langfristige Gesamtperformance aller Marktteilnehmer ist letztlich durch den Zustrom des Geldes begrenzt, der von der Produktivität der Wirtschaft abhängt. Da nur getauscht wird, kann zwar der Einzelne besondere Vorteile durch börseninterne Geldbewegungen bekommen. Die Menge der Marktteilnehmer als ganzes kann aber nur vom externen Zufluss aus der Wirtschaft profitieren.
Wer für sich den Vorteil sucht, wird immer den Weg der Spekulation gehen müssen und somit auch Glück brauchen. Denn die Möglichkeit, falsch zu liegen, ist immer vorhanden, weil niemand alle Einflussfaktoren kennen oder kontrollieren kann. Es gibt auch keine stabilen Wahrscheinlichkeiten, unter anderem deshalb, weil durch das Streben nach Optimierung Märkte ständig im Wandel sind.
Um es auf den Punkt zu bringen: Man kann bei der Börse durchaus Kapitalerträge bekommen. Aber man muss einen entsprechenden Preis bezahlen, der sich in der Form von Kapitaleinsatz, Unsicherheit, Risiko und Wartezeit darstellt. Das sind nicht nur Wörter. Dahinter steckt: Es kann auch schief gehen mit den Kapitalerträgen und es kann auch lange dauern. Das lässt sich durch menschenmögliches Wissen nicht völlig kontrollieren. Es betrifft nicht nur aktive sondern auch passive Marktteilnahme.
Immerhin kann man argumentativ gestützte Annahmen treffen. Börse ist deshalb kein reines Glücksspiel. Ein “Gewinnwissen” ist jedoch Illusion, weil niemand dafür alle Daten hat. Der Experte unterscheidet sich vom Anfänger weniger darin, dass er besser prognostizieren kann, als darin, dass er besser Risiken einschätzen und mit ihnen umgehen kann.
Die Börsenbranche übertreibt oft bezüglich realistischer Kapitalerträge, sie übertreibt, was mit Expertenwissen zu erreichen ist, und sie versucht oft, Risiken ins Kleingedruckte zu verdrängen. Natürlich erzeugt nicht die gesamte Börsenbranche völlig überzogene Erwartungen. Aber leider trifft es doch ohne Zweifel auf Teile der Branche in unterschiedlicher Ausprägung zu.
Mit der Erkenntnis, dass viele Marktteilnehmer ein viel zu naives Börsenverständnis haben, das zudem von einigen schamlos ausgenutzt wird, entstand dann die Idee, mit einem eigenen YouTube-Kanal und dieser Website daran etwas zu ändern.
Ziele
- Börse soll hier transparent und unverfälscht dargestellt werden.
- Falsche Mythen sollen ausgeräumt werden.
- Möglichkeiten und Chancen sollen gleichermaßen genannt werden wie auch die Grenzen und Risiken.
- Durch theoretisches und statistisches Wissen soll eine Grundlage zur Selbstentscheidung gelegt werden.
- Konkrete, lückenlos einsehbare Anlagestrategien sollen immer den Bezug zur Realität sicher stellen.
- Strategische Alternativen sollen aufgezeigt werden mit ihren zugehörigen Vor- und Nachteilen.
Das Projekt sehe ich als ein äußerst schwieriges Projekt an, denn die Realität kann mit den Träumen natürlich nicht mithalten. Und es existiert da draußen ein Berg an falschen Vorstellungen und Erwartungen. Ob das Projekt dieser Website bzw. meines YouTube-Kanals funktionieren wird, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie viele Zuschauer bereit sind, sich von falschen Träumen zu lösen und sich mit der Börsenrealität auseinander zu setzen.
Ich denke, da dürfen wir alle gespannt sein.