Hal­lo­ween

1. Kurz­be­schrei­bung

Hal­lo­ween ist ei­ne in­ter­na­tio­nal di­ver­si­fi­zier­te An­la­ge­al­ter­na­ti­ve. Drei stra­te­gi­sche Merk­ma­le kenn­zeich­nen das wikifolio:

  • sai­so­na­ler Wech­sel zwi­schen de­fen­si­ver und of­fen­si­ver Aus­rich­tung ba­sie­rend auf dem wis­sen­schaft­lich un­ter­such­ten Halloween-Effekt,
  • tem­po­rä­rer Ein­satz von Ak­ti­en-ETFs mit He­bel 2,
  • Schwer­punkt auf Schwel­len­län­der mit ca. 50% Ge­wicht im wikifolio.

Lang­fris­ti­ge Out­per­for­mance wird an­ge­strebt. Es muss da­bei aber auch die Mög­lich­keit re­la­tiv star­ker kurz- und mit­tel­fris­ti­ger Rück­set­zer ak­zep­tiert werden.

2. Stra­te­gie­grund­la­gen

2.1. Hal­lo­ween-Ef­fekt

Der Be­griff Hal­lo­ween-Ef­fekt steht für die Er­fah­rung, dass sich Ak­ti­en im Win­ter­halb­jahr (No­vem­ber bis April) häu­fig deut­lich bes­ser ent­wi­ckeln als im Som­mer­halb­jahr (Mai bis Ok­to­ber). Be­reits ei­ne re­la­tiv simp­le Stra­te­gie, bei der man im Som­mer­halb­jahr dem Ak­ti­en­markt fern bleibt und im Win­ter­halb­jahr im Markt ist, hät­te in der Ver­gan­gen­heit den Markt lang­fris­tig outperformt.

Vie­le Stu­di­en ha­ben den Ef­fekt un­ter­sucht und be­stä­tigt. Der Hal­lo­ween-Ef­fekt ist ei­ne der be­kann­tes­ten Ka­pi­tal­markt­ano­ma­lien. Ei­ne be­son­ders um­fang­rei­che wis­sen­schaft­li­che Stu­die ist: The Hal­lo­ween In­di­ca­tor, “Sell in May and Go Away”: Ever­y­whe­re and All the Time. Die fol­gen­den Ab­bil­dun­gen sind die­ser Stu­die entnommen:

Die Sta­tis­ti­ken er­lau­ben kaum ei­nen Zwei­fel dar­an, dass hier sys­te­ma­ti­sche Grün­de für das Phä­no­men ver­ant­wort­lich sind. Je­doch tut man sich mit Er­klä­rungs­ver­su­chen schwer. Zum ei­nen muss er­klärt wer­den, wie­so der Hal­lo­ween-Ef­fekt über­haupt ent­stan­den ist. Zum an­de­ren stellt sich die Fra­ge, wie­so Markt­teil­neh­mer die­sen Vor­teil bis­her nicht ab­schöp­fen, wo­durch er wie­der ver­schwin­den würde.

Für mich sind fol­gen­de Be­grün­dun­gen für die Ent­ste­hung des Hal­lo­ween-Ef­fekts plausibel:

  • Aus steu­er­li­chen Grün­den in­ves­tie­ren Un­ter­neh­men Tei­le ih­rer Jah­res­ge­win­ne ge­gen Jah­res­en­de in den Aktienmarkt.
  • In­ves­ti­tio­nen ge­gen Jah­res­en­de bei ak­ti­ven Fonds in gut ge­lau­fe­ne Ak­ti­en, um im Jah­res­be­richt zu de­mons­trie­ren, dass man auch bei den Top-Ak­ti­en “da­bei” ist.
  • Ge­winn­mit­nah­men nach star­ken Anfangsmonaten
  • Ka­pi­talent­nah­men nach dem Früh­jahr, um Som­mer­ur­lau­be zu fi­nan­zie­ren. Au­ßer­dem sorgt ge­rin­ge­re Li­qui­di­tät im Markt dann für mehr Vo­la­ti­li­tät, wo­durch ängst­li­che Markt­teil­neh­mer den Markt ver­las­sen. Die Som­mer­ur­lau­be be­tref­fen zwar nur die Län­der der Nord­halb­ku­gel. Je­doch do­mi­nie­ren die­se Län­der die Welt­wirt­schaft und be­ein­flus­sen da­mit auch Kur­se an­de­rer Län­der. Die­ses Ar­gu­ment ist für mich je­doch am unsichersten.

Es bleibt aber im­mer noch die Fra­ge, wes­halb Markt­teil­neh­mer den dar­aus re­sul­tie­ren­den mög­li­chen Ge­winn nicht ab­ge­schöpft ha­ben. Ich se­he da fol­gen­de Gründe:

  • Die ent­spre­chen­de Stra­te­gie ris­kiert, im Som­mer­halb­jahr bei stei­gen­den Kur­sen nicht (aus­rei­chend) da­bei zu sein. Die­ses Ge­winn­aus­fall­ri­si­ko wol­len vie­le nicht eingehen.
  • Die Han­dels­häu­fig­keit ist sehr klein, wes­halb ein sys­te­ma­ti­scher Vor­teil prin­zi­pi­ell nur über mehr­jäh­ri­ge An­la­ge­ho­ri­zon­te er­war­tet wer­den kann. Das sind Zeit­räu­me, die für vie­le ak­ti­ve Markt­teil­neh­mer we­ni­ger in­ter­es­sant sind.
  • Ge­gen­bei­spie­le zum Hal­lo­ween­ef­fekt las­sen bei vie­len Markt­teil­neh­mern Zwei­fel auf­kom­men und schüt­teln dann auch die­je­ni­gen ab, die den Ver­such ge­wagt ha­ben. Sol­che Aus­nah­me­fäl­le konn­ten den Ef­fekt al­ler­dings auch schon mal über 10 oder gar 20 Jah­re über­strah­len. Das ist ty­pisch für gu­te pro­fi­ta­ble Stra­te­gien. Sie dür­fen nicht zu si­cher sein, weil der Markt sie sonst ab­schöp­fen wür­de. Es gibt nun mal kein Gewinnwissen.

2.2. Ein­satz von Hebel

Das wiki­fo­lio Hal­lo­ween geht noch ei­nen Schritt wei­ter. Im ty­pi­scher­wei­se bes­ser lau­fen­den Win­ter­halb­jahr wird of­fen­siv auf ge­he­bel­te Ak­ti­en-ETF ge­setzt (He­bel 2). Ein ge­he­bel­ter ETF zahlt sich vor al­lem in trend­star­ken Auf­wärts­be­we­gun­gen aus. Die­se Be­we­gun­gen sind je­doch ge­ra­de im Win­ter­halb­jahr deut­lich wahr­schein­li­cher. Auf die­se Wei­se mei­det man auch ent­spre­chend wahr­schein­lich die für He­bel-ETFs un­güns­ti­gen Seit­wärts­trends oder gar Abwärtstrends.

Ein He­bel 2 führt zwar zu deut­lich er­höh­ter Vo­la­ti­li­tät. Aber selbst bei ein­fa­chem buy and hold wä­re man da­mit lang­fris­tig dem Markt über­le­gen ge­we­sen. In Kom­bi­na­ti­on mit dem Hal­lo­ween-Ef­fekt ent­steht so­mit erst recht ei­ne Chan­ce auf Outperformance.

Ei­ne Stu­die, die ins­be­son­de­re die lang­fris­ti­ge Per­for­mance und das Ri­si­ko von he­bel­ba­sier­ten Stra­te­gien un­ter­sucht, ist: Le­verage for the Long Run – A Sys­te­ma­tic Ap­proach to Ma­na­ging Risk and Ma­gni­fy­ing Re­turns in Stocks. Die fol­gen­de Ta­bel­le stammt aus die­ser Stu­die. Sie zeigt Kenn­zah­len über buy and hold auf dem SP 500 und ge­he­bel­ten Al­ter­na­ti­ven zu die­sem In­dex. Der un­ter­such­te Zeit­raum er­streckt sich von Ok­to­ber 1928 bis Ok­to­ber 2015.

Wie beim Hal­lo­ween-Ef­fekt soll­te man auch beim Ein­satz von He­beln sich nicht al­lein auf Sta­tis­ti­ken ver­las­sen. Statt­des­sen ist bei ei­ner Stra­te­gie im­mer die Fra­ge zu stel­len, was denn die lo­gi­sche Be­grün­dung für ei­ne zu er­war­ten­de Out­per­for­mance ist. Und die Fra­ge, die dar­an an­schließt, lau­tet, war­um der Markt die­sen Vor­teil nicht selbst abschöpft.

Im Fal­le des Ein­sat­zes von He­bel­pro­duk­ten las­sen sich bei­de Fra­gen leicht be­ant­wor­ten. Da bei börs­li­chen In­ves­tio­nen so­wie­so stei­gen­de Kur­se er­war­tet wer­den, soll­te der Ein­satz von He­bel die Ren­di­ten auch er­hö­hen. Al­ler­dings kann bei zu ho­hem He­bel oder zu lan­gen Seit­wärts­trends bzw. Ab­wärts­trends die Rech­nung auch nicht in je­dem Sze­na­rio aufgehen.

Das wä­re dann aber schon die Ant­wort auf die zwei­te Fra­ge. Der Markt schöpft den Vor­teil nicht ab, da deut­lich hö­he­re kurz- und mit­tel­fris­ti­ge Kurs­schwan­kungs­ri­si­ken be­stehen und in un­güns­ti­gen Sze­na­ri­en auch über län­ge­re Hal­te­dau­ern ei­ne Un­der­per­for­mance mög­lich ist.

Je län­ger der An­la­ge­ho­ri­zont aber ist, um­so re­le­van­ter wer­den die lang­fris­tig sys­te­ma­tisch stei­gen­den Kur­se. Die ent­spre­chend not­wen­di­ge Ge­duld und Ri­si­ko­to­le­ranz ha­ben je­doch vie­le Markt­teil­neh­mer nicht. Das er­klärt, war­um die­ser Vor­teil nicht ab­ge­schöpft wird.

2.3. Schwer­punkt Schwellenländer

Ne­ben dem Hal­lo­ween-Ef­fekt und dem Ein­satz von He­bel-ETFs hat das wiki­fo­lio Hal­lo­ween noch das stra­te­gi­sche Merk­mal, die Schwel­len­län­der stär­ker zu ge­wich­ten als dies im Welt­ak­ti­en­markt der Fall ist. Die fol­gen­de Sta­tis­tik zeigt, dass die As­set­klas­se Schwel­len­län­der lang­fris­tig den Welt­ak­ti­en­markt out­per­for­men konnte:

Performancevergleich MSCI Emerging Markets vs MSCI ACWI
Quel­le: MSCI.com

Die Gra­fik zeigt den Chart­ver­lauf des Ak­ti­en­in­dex MSCI EM (Emer­ging Mar­kets, oran­ge) und des MSCI ACWI (All Coun­try World In­dex, grün). Bei­de In­di­zes sind so­ge­nann­te Gross Re­turn In­di­zes, die Di­vi­den­den be­rück­sich­ti­gen. Der MSCI ACWI um­fasst al­le Län­der des MSCI EM und ent­hält dar­über hin­aus ei­nen Groß­teil der Ak­ti­en der wich­tigs­ten ent­wi­ckel­ten Länder.

Die Ur­sa­che für die lang­fris­tig bes­se­re Per­for­mance er­gibt sich dar­aus, dass Schwel­len­län­der per De­fi­ni­ti­on be­son­de­re Wachs­tums­märk­te sind. Es stellt sich na­tür­lich auch hier die Fra­ge, wes­halb der Markt (MSCI ACWI) die­sen Per­for­mance­vor­teil nicht ge­nutzt hat. Der Grund liegt in be­son­de­ren Ri­si­ken, die mit Schwel­len­län­dern ver­bun­den sind. Zu nen­nen wä­ren die po­li­ti­schen Ri­si­ken und die ge­rin­ge­re Li­qui­di­ät der Schwellenländermärkte.

Ent­spre­chend war die bes­se­re Per­for­mance auch nur zu dem Preis deut­lich hö­he­rer Vo­la­ti­li­tät zu ha­ben. Au­ßer­dem gab es in den ver­gan­ge­nen 10 Jah­ren so­gar ei­ne si­gni­fi­kan­te Un­der­per­for­mance bei den Schwel­len­län­dern (Stand 2019). Ei­ne kurz­fris­tig si­che­re Out­per­for­mance gibt es da­her nicht und die Ri­si­ken möch­te der Markt nicht mit der Mas­se sei­nes Ka­pi­tals eingehen. 

Lang­fris­tig ist aber wei­ter zu er­war­ten, dass die Schwel­len­län­der dank ih­res Wachs­tum­po­ten­zi­als out­per­for­men wer­den. Die Wahr­schein­lich­keit, dass zu­künf­tig wich­ti­ge Un­ter­neh­men in den Schwel­len­lä­dern ent­ste­hen wer­den, er­gibt sich schon dar­aus, dass die be­völ­ke­rungs­reichs­ten Län­der Schwel­len­län­der sind. Au­ßer­dem ha­ben die­se Län­der oft­mals von ih­rer De­mo­gra­phie ei­ne wirt­schaft­lich güns­ti­ge­re Al­ters­struk­tur der Bevölkerung. 

3. Stra­te­gie­be­schrei­bung

Zen­tra­le Ei­gen­schaft des wiki­fo­li­os Hal­lo­ween ist, dass es ei­nen sai­so­na­len Wech­sel zwi­schen de­fen­si­ver Aus­rich­tung im Som­mer­halb­jahr und of­fen­si­vem Schwer­punkt im Win­ter­halb­jahr gibt.

3.1. Das Sommerhalbjahr

Die de­fen­si­ve Pha­se im Som­mer­halb­jahr be­steht beim wiki­fo­lio nicht dar­in, dass es dem Markt kom­plett fern bleibt. Statt­des­sen wird mehr als die Hälf­te des Ka­pi­tals beim sai­so­na­len Wech­sel in glo­ba­le An­lei­hen-ETFs in­ves­tiert. Der Rest ver­teilt sich auf glo­ba­le Ak­ti­en-ETFs. Da­mit soll si­cher­ge­stellt wer­den, dass das wiki­fo­lio auch von ei­nem be­son­ders gu­ten Som­mer­halb­jahr zu­min­dest teil­wei­se pro­fi­tie­ren kann. 

Die An­lei­hen ETFs um­fas­sen so­wohl Staats­an­lei­hen als auch Un­ter­neh­mens­an­lei­hen un­ter­schied­li­cher Lauf­zei­ten. Die Ak­ti­en-ETFs ge­hö­ren zu den In­di­zes MSCI Emer­ging Mar­kets, MSCI World, MSCI Emer­ging Mar­kets Small Cap und MSCI World Small Cap, je­weils gleich ge­wich­tet. Da­durch wird ei­ne ent­spre­chen­de Ri­si­ko­streu­ung ermöglicht.

3.2. Das Winterhalbjahr

Der Hal­lo­ween-Ef­fekt be­sagt, dass die Ren­di­te­chan­cen im Ak­ti­en­markt be­son­ders im Win­ter­halb­jahr vor­han­den sind. Um die­sen Um­stand mög­lichst ge­winn­brin­gend zu nut­zen, wird in die­ser Zeit aus­schließ­lich auf ge­he­bel­te Ak­ti­en-ETFs ge­setzt. Da­bei wird mit ca. 50% Ge­wicht ein MSCI Emer­ging Mar­kets ETF ver­wen­det und zu je 25% Ge­wich­tung gibt es ei­nen MSCI USA ETF und ei­nen Eu­ro­sto­xx 50 ETF. Die drei ver­wen­de­ten ETFs ha­ben je­weils He­bel 2. 

3.3. Sai­so­na­le Wechsel

Der Wech­sel vom Som­mer­halb­jahr auf das Win­ter­halb­jahr soll ein paar Ta­ge vor En­de Ok­to­ber statt­fin­den. Oft sind zu Mo­nats­en­de die Ta­ges­ren­di­ten über dem Durch­schnitt. Da­her soll schon ei­ni­ge Zeit vor dem ers­ten No­vem­ber der Wech­sel auf die He­bel-ETFs durch­ge­führt werden.

Um­ge­kehrt soll das klas­si­sche “Sell in May” nicht be­reits am ers­ten Mai er­fol­gen, denn auch noch zu Mo­nats­an­fang sind Ta­ges­ren­di­ten oft über­durch­schnitt­lich hoch. Da­her fin­det der Wech­sel ei­ni­ge Ta­ge nach Mo­nats­be­ginn statt.

Ge­ra­de bei den Über­gän­gen kann aber ggf. auch die ak­tu­el­le po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che La­ge mit in die Ent­schei­dung ein­flie­ßen, wann ge­nau der Wech­sel statt­fin­det. Op­tio­nal kann der Wech­sel auch auf meh­re­re Tran­chen ver­teilt werden.

4. Ri­si­ken und Chancen

Die Zu­kunft ist un­ge­wiss für al­le An­la­ge­al­ter­na­ti­ven. Den­noch sind des­halb noch lan­ge nicht al­le An­la­ge­al­ter­na­ti­ven gleich­wer­tig. Denn bei de­nen, wo ge­wis­se stra­te­gi­sche Re­geln vor­ge­ge­ben wer­den, kann man zu­min­dest zwi­schen po­si­ti­ven und ne­ga­ti­ven Sze­na­ri­en vor­her schon un­ter­schei­den. Es bleibt dann “nur” die Fra­ge, wel­che Sze­na­ri­en man in der Zu­kunft er­war­ten soll­te. Bei Hal­lo­ween ist es mög­lich zu ver­ste­hen, un­ter wel­chen Um­stän­den Vor­tei­le ent­ste­hen und was die ne­ga­ti­ven Sze­na­ri­en sind.

4.1. Ne­ga­ti­ve Szenarien

4.1.1. Kurs­ver­lus­te

Da Hal­lo­ween per­ma­nent long im Markt ist, d.h. auf stei­gen­de Kur­se setzt, wer­den bei fal­len­den Märk­ten auch bei Hal­lo­ween die Kur­se fal­len. Da­bei spielt im Win­ter­halb­jahr nur der Ak­ti­en­markt ei­ne Rol­le. Ge­nau­er geht es um Schwel­len­län­der, USA und Eu­ro­pa. Wenn es im Schnitt dort zu fal­len­den Kur­sen kommt, gibt es auch bei Hal­lo­ween Verluste.

Im Som­mer­halb­jahr ist es et­was kom­pli­zier­ter. Denn dann be­steht Hal­lo­ween aus ei­ner Mi­schung aus An­lei­hen-ETFs und Ak­ti­en-ETFs. Nicht sel­ten stei­gen An­lei­hen­kur­se bei fal­len­den Ak­ti­en­kur­sen. Des­we­gen kann man nur sa­gen, dass Hal­lo­ween wahr­schein­lich im Som­mer dann Kurs­ver­lus­te ha­ben wird, wenn An­lei­hen­kur­se fal­len. Grund ist das Über­ge­wicht der An­lei­hen-ETFs im Sommerhalbjahr.

4.1.2. Un­der­per­for­mance

Im Win­ter­halb­jahr kä­me es wahr­schein­lich zu Un­der­per­for­mance ge­gen­über dem Welt­ak­ti­en­markt, wenn Kur­se fal­len oder Seit­wärts­trends durch­lau­fen. Grund sind die He­bel-ETFs in die­ser Phase.

Im Som­mer­halb­jahr ist mit Un­der­per­for­mance zu rech­nen, wenn Ak­ti­en­märk­te in die­ser Pha­se stei­gen. Grund sind die de­fen­si­ven Anleihe-ETFs.

4.1.3. Er­höh­te Volatilität

Da im Win­ter­halb­jahr ge­he­bel­te Ak­ti­en-ETFs zum Ein­satz kom­men, ist in die­ser Zeit auch re­la­tiv zum Markt mit er­höh­ter Vo­la­ti­li­tät zu rechnen.

4.2. Po­si­ti­ve Szenarien

4.2.1. Kurs­ge­win­ne

Im Win­ter ist mit Kurs­ge­win­nen zu rech­nen, wenn im Schnitt in den Schwel­len­län­dern, USA und Eu­ro­pa die Kur­se der Ak­ti­en stei­gen. Das folgt ganz ein­fach aus dem Ein­satz ge­he­bel­ter Ak­ti­en-ETFs die­ser Regionen.

Im Som­mer­halb­jahr wird es wie­der kom­pli­zier­ter, da in die­ser Pha­se Ak­ti­en-ETFs und An­lei­hen-ETFs vor­han­den sind. Je­doch soll­te bei stei­gen­den Ak­ti­en­märk­ten ein ent­spre­chend ge­dämpf­ter Kurs­an­stieg auch bei Hal­lo­ween passieren.

4.2.2. Out­per­for­mance

Im Win­ter­halb­jahr ist bei stei­gen­den Ak­ti­en­märk­ten mit Out­per­for­mance zu rech­nen. Es wur­den ge­nau da­für die ge­he­bel­ten ETFs gewählt.

Im Som­mer ver­hält sich Hal­lo­ween we­gen des An­lei­he-Schwer­punkts de­fen­si­ver als der Ak­ti­en­markt. Ei­ne Out­per­for­mance wä­re bei fal­len­den Ak­ti­en­kur­sen wahrscheinlich.

4.2.3. Re­du­zier­te Volatilität

Im Som­mer­halb­jahr ist we­gen der de­fen­si­ven Aus­rich­tung durch An­lei­he-ETFs mit ge­rin­ge­rer Vo­la­ti­li­tät zu rech­nen im Ver­gleich zum Aktienmarkt.

4.3. Er­war­te­te Szenarien

Auf­grund des Hal­lo­ween-Ef­fekts wird er­war­tet, dass im Win­ter­halb­jahr mit er­höh­ter Wahr­schein­lich­keit von stei­gen­den Kur­sen aus­zu­ge­hen ist. Ent­spre­chend sind dann Ge­win­ne zu er­war­ten. We­gen der He­bel-ETFs wä­re dann auch Out­per­for­mance wahrscheinlich.

Im Som­mer­halb­jahr wä­re nach dem Hal­lo­ween­ef­fekt eher mit ei­nem Seit­wärts­trend zu rech­nen. We­gen der An­lei­he-ETFs wür­de die­ser mit ge­rin­ge­rer Vo­la­ti­li­tät im wiki­fo­lio ablaufen.

Es sei dar­auf hin­ge­wie­sen, dass über die zu­künf­ti­gen Sze­na­ri­en aber nur spe­ku­liert wer­den kann. Trotz al­ler Ar­gu­men­te aus den Stra­te­gie­grund­la­gen kann es auch an­ders kom­men. Ge­le­gent­li­che Aus­nah­men zum Hal­lo­ween­ef­fekt wä­ren so­gar nor­mal und wür­den an­hand ver­gan­ge­ner Sta­tis­ti­ken auch nicht ver­wun­dern. Die Stra­te­gie soll­te um­so wahr­schein­li­cher funk­tio­nie­ren, je län­ger die In­ves­ti­ti­ons­dau­er ist.

5. Wei­te­re Infos

5.1. Ge­nutz­te Wikifoliovorteile

  • Steu­er­stun­dungs­ef­fekt bei rea­li­sier­ten Ge­win­nen zum Saisonwechsel,
  • kei­ne Steu­er bzgl. Di­vi­den­de so­lan­ge das wiki­fo­lio ge­hal­ten wird,
  • kei­ne Or­der­ge­büh­ren beim Han­del mit den ETFs im wiki­fo­lio (nur Spread),
  • voll­stän­di­ge Pro­to­kol­lie­rung al­ler Han­dels­ak­ti­vi­tä­ten auf wikifolio.com,
  • Sta­tis­ti­ken und Kenn­zah­len bei wikifolio.com und über Bör­sen­platt­for­men im Internet,
  • Stra­te­gie über ei­ne simp­le Kauf­or­der in ein Zer­ti­fi­kat investierbar,
  • Treu­hän­der über­wacht die Be­si­che­rung des Zertifikats.

5.2. Ge­büh­ren und Kosten

  • 0,95% jähr­li­che wikifolio-Gebühr,
  • 5% Per­for­mance­ge­bühr auf Kurs­ge­win­ne be­züg­lich des ak­tu­el­len Kalenderjahres,
  • Zwei­mal pro Jahr Um­schich­tung des Ka­pi­tals in un­ter­schied­li­che ETFs ent­spre­chend den stra­te­gi­schen Handelsregeln.

5.3. Bench­marks

Bench­mark für das wiki­fo­lio Hal­lo­ween ist der glo­ba­le Ak­ti­en­markt. Um Wäh­rungs­merk­ma­le und Steu­er­the­men zu be­rück­sich­ti­gen, soll­te als Bench­mark ein ETF ge­nom­men wer­den. Bei­spiels­wei­se könn­te dies ein ETF mit dem In­dex MSCI ACWI IMI sein. Ein re­le­van­te­rer Bench­mark wä­re aus mei­ner Sicht aber ein De­pot, das zu 50% aus ei­nem MSCI World ETF und zu 50% aus ei­nem MSCI Emer­ging Mar­kets ETF besteht.

5.4. In­ter­net­links